KOPFLÄUSE/PEDIKULOSE

WAS SIND LÄUSE?

Läuse sind Schmarotzer und leben vom Blut ihrer Wirte. Beim Saugen geben die Insekten Speichel in die entstehende Bisswunde ab, damit dort das Blut nicht gerinnt. Dieser Speichel verursacht unangenehmen Juckreiz. Ohne Blutnachschub oder bei zu hohen oder tiefen Temperaturen sterben Läuse.

Vor allem Kindergarten Kinder haben häufig Läuse auf dem Kopf und in den Haaren, aber auch in den Schulen kommen Läuse immer wieder vor, denn dort kommt es leicht zu einer Übertragung.
Nach dem Infektionsschutzgesetz sind Eltern betroffener Kinder verpflichtet, die Erkrankung ihres Kindes der Gemeinschaftseinrichtung zu melden und zu bestätigen, dass sie ihren Nachwuchs entsprechend behandeln.
Beim Läusebefall handelt es sich um keine direkte Erkrankung, sondern um einen durch die Insekten ausgelösten Juckreiz, Rötungen oder sogar kleine Wunden.

WOHER KOMMEN DENN DIE KOPFLÄUSE?

Kopfläuse gibt es schon so lange, wie es Menschen mit Kopfbehaarung gibt, dabei haben sie sich genauso entwickelt wie die Menschheit selbst. Ausgestorben sind sie noch nicht, weil sie immer noch behaarte Köpfe finden, auf denen sie sich einnisten und ihre Eier ablegen können. Wenn die Menschen keine Haare mehr hätten, würde es für die Population der Kopfläuse schlecht aussehen!

Ein Kopfläusebefall, der nicht nur bei Kindern, sondern auch bei Erwachsenen vorkommen kann, äußert sich meist durch unangenehmes Jucken auf der Kopfhaut.

ANSTECKUNG:
Die Ansteckung mit Kopfläusen erfolgt von Kopf zu Kopf. Wenn Kinder die Köpfe zusammenstecken, beim Kuscheln oder bei gemeinsamen Übernachtungen in einem Bett, krabbeln die erwachsenen Kopfläuse von einem Kopf auf den nächsten. Die Läusekinderstube lebt in der Nähe der Kopfhaut und verläßt den Kopf nicht.

Eine Übertragung über Gegenstände wie Kuscheltiere oder Mützen ist sehr unwahrscheinlich, denn Kopfläuse verlassen nicht freiwillig ihren Wirt. Eine Übertragung über Kämme und Bürsten ist jedoch sehr wahrscheinlich, denn die Läuse können zwischen den Zinken eingeklemmt werden und einige Zeit im Kamm überleben.

Manche Menschen werden offenbar häufiger von Kopfläusen befallen als andere und einige wenige sind nie betroffen. Woran das liegt, ist unbekannt. Herausgefunden hat man, dass die Haarfarbe und Haarlänge sowie die Häufigkeit der Haarwäsche in diesem Fall keine Rolle spielen. Lediglich in Haaren unter 2 cm Länge haben die Kopfläuse Schwierigkeiten. Und Glatzköpfe bleiben sicher auch verschont.

Kopfläuse können nicht springen oder fliegen, sind aber auf die Fortbewegung an Haaren spezialisiert und können in der Minute rund 30 cm zurücklegen. Geschickt bewegt sich die Kopflaus auf dem Kopf des Wirtes herum. Mit ihren Greifklauen klemmt sie sich an den einzelnen Haaren fest und schwingt sich von einem Haar zum anderen. Wenn unter gutem Licht die Haare gescheitelt werden, kann man sogar manchmal beobachten, wie die Läuse vor dem Licht flüchten. Am liebsten halten sie sich hinter den Ohren und im Nackenbereich auf. Bei nicht sehr starkem Befall, ist es schwierig, die Läuse selbst im Haar zu sehen, dafür erleichtern die ans Haar geklebten Nissen die Diagnose.
Haustiere spielen bei der Übertragung von Kopfläusen keine Rolle.

DIE ENTWICKLUNG DER KOPFLAUS

Die ausgewachsenen Läuse-Weibchen legen Eier. Diese werden dann mit einem unlöslichen Klebstoff in der Nähe der Kopfhaut seitlich an die Haare geklebt.
Nach 7-10 Tagen schlüpft aus dem Ei eine Larve. Diese "wächst" in den nächsten 7-10 Tagen durch zwei weitere Larvenstadien und ist nach der dritten Häutung eine erwachsene Laus. Dann ist sie ungefähr so groß wie ein Sesamsamen oder ein Streicholzkopf, 2-4 mm lang
Nach 2 weiteren Tagen beginnen die befruchteten Weibchen Eier zu legen. Sie legen bis zu 10 Eier am Tag, im Laufe ihres etwa einen Monat dauernden Lebens legen sie 100-300 Eier. Die etwas kleineren Männchen leben nur 2-3 Wochen.
Die Entwicklung vom Ei zur ausgewachsenen Laus dauert nur 14-21 Tage.

NISSEN UND EIER
In Europa versteht man unter Nisse die Hülle des Lauseeis, unabhängig davon, ob bewohnt oder nicht. Da man mit Hausmitteln nicht unterscheiden kann, ob ein Ei voll oder leer, lebendig oder tot ist, verwendet man die Bezeichnung Nisse gleichbedeutend mit Laus-Ei. Die Unterscheidung ist für den Behandlungserfolg absolut unwichtig.

REINIGUNG UND INFEKTIONSSCHUTZGESETZ

Die Reinigung der Bettwäsche und der Kuscheltiere ist normalerweise nicht erforderlich.
Reinigen Sie Haarbürsten und Kämme mit einer alten Zahnbürste oder einer Handwaschbürste oder legen Sie sie für eine Woche an die Seite. Empfehlenswert ist für jedes Familienmitglied eine eigene Bürste. Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie sich an einer verlorenen Kopflaus über einen Gegenstand oder die Umgebung erneut anstecken ist sehr viel geringer, als dass Sie die Läuse nicht loswerden, weil für die Untersuchung von Papas und Mamas Kopf vor lauter Bettenbeziehen die Zeit nicht gereicht hat.

AUFKLÄRUNG DER KONTAKTE
Wichtig ist, dass Sie alle engen Kontakten Ihrer Kinder informieren, die Schule bzw. den Kindergarten sowie Sportverein oder ähnliche Gemeinschaftseinrichtungen.
Laut Infektionsschutzgesetz müssen Eltern die Schule bzw. den Kindergarten über einen Kopflausbefall der Kinder informieren.

Der Kopf des Kindes muss nicht frei von Läuseeiern (Nissen) sein. Die nach Abschluss einer erfolgreichen Behandlung im Haar verbliebenen Nissen sind allenfalls ein kosmetisches Problem, aus Ihnen schlüpfen keine Läuse mehr.
Trotz dieser sinnvollen Regelung verschweigen immer noch einige Eltern einen Kopflausbefall.

SO KANN MAN KOPFLÄUSE ERKENNEN!

Kopflausbefall liegt vor, wenn auf dem Kopf mindestens eine lebende Kopflaus vorhanden ist. Leider sind die Läuse flink und lichtscheu, deswegen sieht man sie selten wenn man danach sucht. Für den Hausgebrauch gibt es zwei Möglichkeiten der Diagnose.

Die direkte Diagnose => Die Suche nach Läusen
Die indirekte Diagnose => Die Suche nach Nissen

Direkte Diagnose:
Auskämmen mit Pflegespülung
Bei diesem Diagnoseverfahren werden die Haare wie üblich mit Shampoo gewaschen. Anschließend werden die Haare mit Pflegespülung einrieben. In der glitschigen Pflegespülung können sich die Läuse nicht mehr bewegen und außerdem wird das Durchkämmen mit dem feinen Kamm erleichtert.
Mit einem geeigneten Kamm sorgfältig Strähne für Strähne durchkämmen und dann den Kamm auf einem Tuch ausstreichen. Auf dem Tuch kann man nun ggf. die Kopfläuse erkennen.

Mit dieser Methode sollte man außerdem den Erfolg der Läusebehandlung prüfen. Wenn man am Tag nach der Behandlung noch lebende ausgewachsene Läuse findet (nach dem Trocknen kommt wieder Leben in die Tierchen auf dem Tuch) sollte die Behandlung wiederholt werden.

Indirekte Diagnose: Suche nach Eiern (Nissen)
Kopfläuse kleben ihre etwa stecknadelkopfgroßen Eier seitlich an die Haare in der Nähe der Kopfhaut. Die Gegend im Nacken und hinter den Ohren wird bevorzugt, da die geschlüpften Läuse dort leichter Nahrung finden. Läuse-Eier können nicht weglaufen, aber sie sind sehr klein und leicht zu übersehen, außerdem können sie mit Schuppen verwechselt werden.
Die Suche nach Nissen ist ein sinnvolles Diagnoseverfahren für Kindergarten und Schule. Denn mit wenig Aufwand lässt sich von geübten Augen ein Erstbefall feststellen.
VORSICHT: Ist der Befall noch frisch und wurden erst wenige Eier gelegt, kann man ihn leicht übersehen. Außerdem wird oft überdiagnostiziert, wenn Eier aus einem bereits überwundenem Befall gefunden werden.

Diese Methode ist nicht geeignet, um einen Behandlungserfolg zu prüfen oder eine Wiederansteckung nach kurzer Zeit festzustellen. Denn die Eier des ersten Befalls bleiben bei der Behandlung an den Haaren und es ist mit Hausmitteln nicht möglich, volle Eier von leeren und lebendige von toten zu unterscheiden. Liegt ein Kopflausbefall länger zurück, wird wegen des Wachstums der Haare der Abstand der Eier zur Kopfhaut größer. Ein länger zurückliegender Befall kann deswegen von einem aktuellen unterschieden werden.
Als Faustregel gilt: Eier mit einem Abstand von 1cm oder mehr von der Kopfhaut sind entweder leer oder abgestorben.

GESCHICHTE

Früher wusste man sich gegen den Läusebefall meist nicht anders zu helfen, als das Kopfhaar des Betroffenen rigoros abzuscheren. Damit sollte den Läusen der Nährboden genommen werden. Kopfläuse ernähren sich ausschließich von Blut, das sie alle 2-4 Stunden aus der Kopfhaut trinken. Dazu haben sie am Kopf einen stechenden Saugrüssel. Beim Stechen sorgen sie mit ihrem Speichel dafür, dass das Blut flüssig bleibt. Ähnlich wie bei Mücken verursacht dieser gerinnungshemmende Speichel einen Juckreiz. Ausserdem können die Fäkalienausscheidungen der Laus zu Juckreiz führen. Ausserhalb des Kopfes - ohne Blutmahlzeit - sterben die Kopfläuse spätestens nach 2-3 Tagen.
Die
modernen Arzneimittel sind sehr einfach in der Anwendung! Damit gelinkt es den Läusebefall sehr schnell in den Griff zu bekommen.

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